Depression – die Spirale in die Dunkelheit

Jeder von und kennt Phasen im Leben, in denen es einem nicht gut geht, in dem man traurig und antriebslos ist. Doch, wo ist es lediglich eine Phase, wo fängt eine Depression an?

Vielleicht kennst Du den Unterschied, oder kennst Menschen in der Familie oder im Freundeskreis, die an Depression leiden, oder gelitten haben. Dieses Thema ist mir persönlich sehr wichtig hier anzusprechen, da ich es selber erlebt habe.

Die gute Nachricht direkt vorab – Du kannst etwas dagegen tun und die Chancen stehen dann sehr gut, dass es irgendwann wieder gut wird!

Heute kann ich mich nur schwer in meine damalige Gefühlswelt hineinfühlen. Ich erinnere mich jedoch an Abgeschlagenheit, tägliche Heulkrämpfe. Alles um mich herum war dunkel und kalt. Nichts konnte mich erfreuen, alles war einfach nur negativ.

Der Alltag und der Job waren schwer, da ich mich jeden Tag aufraffen musste und versucht war, mir nach außen nichts anmerken zu lassen – einfach zu funktionieren. Am Wochenende hingegen konnte ich mich gehen lassen, aber da hatte der Kopf umso mehr Zeit, die Gedanken kreisen zu lassen und den Emotionen freien Lauf lassen zu lassen.

Ich erinnere mich auch daran versucht zu haben, meiner Umwelt von meinen Problemen zu erzählen – mich mitzuteilen so gut es mir damals möglich war. Es kam mir vor, als hätte ich eine Schallplatte aufgelegt, die ich immer wieder und wieder abspulte, doch nie weiter kam.

Denn, es fehlte mir zu Beginn ein Wort/ eine Diagnose, was da mit mir und in mir los ist. Und ja, ich dachte damals, ich würde wohl nie wieder aus dieser Spirale in die dunklen Tiefen meiner Seele herauskommen.

Mein Umfeld wollte mir natürlich helfen. Familie und Freunde gaben mir gute Ratschläge, und wollten mit Zuversicht vermitteln, sofern es ihnen möglich war. Aber all das drang nicht zu meinem inneren durch und es half mir nicht.

Mein Weg zurück ins Leben

Eine erste Vermutung an was ich leide, war eine Fernsehreportage über Depressionen. Ich sah plötzlich die parallelen. Aber nicht nur bei mir. Ich erinnerte mich an meine geliebte Oma, die ebenfalls immer wieder depressive Perioden in Ihrem Leben hatte. Zwar wußte ich das damals noch nicht. Umso klarer wurde es mir jedoch, je länger ich mich selbst mit dem Thema beschäftigte.

Als mir klar wurde, dass ich wohl an Depression erkrankt war, kam ein neues Problem auf mich zu. „Muss“ ich jetzt zu einem Psychologen? Die Vorstellung, mich einem mir vollkommenen fremden Menschen anzuvertrauen, gar vor ihm in Tränen auszubrechen ließ mich zunächst zögern. Und überhaupt, wie soll ich einen guten Psychologen überhaupt finden?

Zwar konnte ich mir nicht vorstellen, dass es mir wirklich helfen würde, aber ich wünschte es mir so sehr. Am Anfang hatte ich sogar Sorge, der Psychologe würde mir nach der ersten Sitzung sagen, ich sei nicht krank, sondern „einfach nur traurig“.

Das war natürlich totaler Blödsinn, zeigt aber auch hier sehr gut, wie total negativ und absurd die Gedanken eines Depressiv kranken Menschen sein können.

Wie findet man einen guten Psychologen?

Schaut man im Internet nach, gibt es auf den ersten Blick unglaublich viele Psychologen in Deutschland. Natürlich auch abhängig davon, in welcher Region man lebt. Der Teufel steckt aber im Detail, was ich ebenfalls feststellen musste.

In dieser Zeit hatte ich das Glück, dass mein Arbeitgeber seinen Mitarbeitern eine unabhängige, also betriebsexterne Hilfs-Hotline anbot. Eines Tages rief ich dort an und eine freundliche Dame nahm das Gespräch entgegen. Ich erzählte ihr von meinen Problemen und sie erkannte direkt meine Situation. Sie gab mir folgenden Tipp:

Kontaktieren Sie Ihre Krankenkasse und bitten um eine Zusendung von Namen der Psychologen, die bei denen für Ihre Stadt gelistet sind. So stellen Sie sicher, dass Ihre Krankenkasse die Kosten für die Therapie übernimmt.

Gesagt, getan. Nachdem ich meine Krankenkasse kontaktiert hatte, bekam ich einige Tage später zwei DIN A4- Seiten mit Adressen und Telefonnummern zugeschickt.

Also, fing ich oben an. Therapeut Nummer eins hatte bereits so viele Patienten, dass er aktuell „niemanden neues aufnehmen könne.“ Dasselbe hörte ich von Psychologe Nummer zwei und Nummer drei. Psychologe Nummer vier war kurz vor dem Ruhestand, also ging es da auch nicht.

Schließlich wurde es Psychologe Nummer fünf und wichtig (!): ich fühlte mich dort darüber hinaus sehr gut aufgehoben.

Gib niemals auf!

Für die, die Depressionen nicht kennen – die Antriebslosigkeit und negative Einstellung, kann bereits nach der ersten oder zweiten „Absage“ von Psychologen den zarten Keim des Auftriebs zunichtemachen! Doch leider ist das die Realität.

Für die Betroffenen unter Euch: Macht weiter – gebt nicht so schnell auf!

Es gibt Hoffnung!

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Bleibt stark!

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