#BlockparadeGendergerechtigkeit
Dem heutigen Artikel ging der Aufruf der Bloggerin und Initiatorin Nicole Isermann voraus, sich mit dem Thema zu befassen. Nicole schreibt regelmäßig in Ihrem Blog PRojekt Text.
Wieviel Gleichberechtigung braucht es heute noch in unserer Gesellschaft?
Irgendwann tauchten in den Medien die Genderbzeichnungen auf. Also zum Beispiel „Bäcker*innen“ oder „Polizist*innen“. Am Anfang etwas befremdlich für mich, wenn die Nachrichtensprecher*innen und Moderator*innen den Zusatz für die weibliche Form mit einer Millisekunde Pause hinten anstellten.
Braucht es das aber wirklich?
Ich möchte hier versuchen, mich mit dem nötigen Respekt dem Thema zu widmen.
Gendern der Geschlechterrollen
Vielleicht gab es solche Gedanken auch bei den Kämpfen, die frühere Generationen von starken Frauen für uns geleistet haben. Ich möchte das auch nicht unter den Teppich kehren, denn nur diesen tapferen Frauen haben wir unser heutiges Leben überhaupt zu verdanken!
Trotzdem bin ich bei der Einführung der Genderbezeichnungen sehr im Zwiespalt. Meines Erachtens ist es zu viel des Guten. Es kommt mir schon fast so vor, als wollte man mit allen Mitteln jeglichen Unterschied zwischen Frauen und Männern aufheben.
Vergessen wir aber dabei denn nicht, dass wir unterschiedlich sind und das auch durchaus etwas wundervolles ist?
Natürlich ist es längst überfällig, dass Frauen genauso viel verdienen wie ein Mann auf derselben Position, und jeder Vater ganz selbstverständlich seine Elternzeit nehmen kann, ohne von seinem Vorgesetzten schief angeschaut werden zu müssen.
Und ja, Männer können ebenso den Haushalt machen und sollten es auch.
Gendern im Beruf
In meinen Augen ist es angebracht, zum Beispiel bei einer Stellenausschreibung den Beruf durch das Gendern zu kennzeichnen, da im Vorfeld ja noch niemand weiß, welches Geschlecht der erfolgreiche Bewerber*in haben wird.
Wenn ich jemanden sagen möchte, dass ich mir da gegenüber ein Brötchen holen werde, möchte ich nicht sagen müssen: „Ich gehe mal eben zum Bäcker*in“. Besser in diesem Fall wäre dann zu sagen: „Ich hole mir ein Brötchen in der Bäckerei“.
Gendern – die Sprache im Wandel
Der Duden nimmt sich dem Thema nun ebenfalls an, denn es ist ja auch schließlich seine Aufgabe, die Entwicklung der Sprache, die ja letztlich auf Änderungen in der Gesellschaft fußt, abzubilden. Es wurde deshalb, allerdings nur online, bei 12.000 Berufs- und Funktionsbezeichnungen neben der männlichen, nun auch die weibliche Form hinzugefügt.
Sollte am Ende auch auf Schildern oder auf Icons eine Genderfizierung eingeführt werden, könnte es zu Platzproblemen, oder zumindest zu einer erschwerten und direkte Aufnahme der Information führen. Ein neues (Geschlechts-)symbol könnte da Abhilfe schaffen, welches aber dann noch entwickelt werden müsste.
Habt Ihr eine Idee dazu? Macht in den Kommentaren Eure Vorschläge!
Gendern für das 3. Geschlecht
Wesentlich wichtiger dürfte die Frage der Geschlechtsbezeichnung für Menschen sein, die sich nicht eindeutig einem Geschlecht zugehörig fühlen oder, sich im falschen Körper geboren fühlen.
Zu welcher Gruppe fühlt man sich zugehörig, wie möchte der/ diejenige angesprochen werden?
Durch die typische Einteilung in Frau oder Mann ist die Person in gewisser Weise gezwungen, sich zu entscheiden, wer „man“ ist. Das ist nicht zeitgemäß und benötigt eine gute Lösung.
Gerndern im Blog
In meinen eigenen Blogartikeln versuche ich nach Möglichkeit immer an die Genderform zu denken. Dabei habe ich bis heute das „*in“ oder *innen*“ bevorzugt.
Angeregt durch den Blogparadenaufruf von Nicole und Ihrem Argument mit dem „:“, da dieser bei den Vorleseprogrammen für blinde sehbehinderte Menschen besser verständlich ist, überlege ich nun, dies nun ebenfalls so umzusetzen.
Vielen lieben Dank, Nicole – für das spannende Thema und Dein Engagement!
Welche Meinung habt Ihr, liebe starke Frauen und alle, die es werden wollen?
Schreibt mir/ uns und teilt diesen Artikel auch gerne in euren sozialen Netzwerken.
Bleibt stark!